Männersportreise 2019

Männersport Buchs in südlichen Gefilden
Die traditionelle zweitägige Reise - ein Höhepunkt im Vereinsjahr - bringt die Buchser Männersportler in die Sonnenstube der Schweiz. Ein perfekt organisiertes Wochenende das unsere Werte Kameradschaft, sportliche Herausforderung (mit Augenmass) und Fröhlichkeit vereint.
Unsere frühmorgendliche Zugreise führt uns wenig spektakulär, dafür umso schneller durchs Loch in den Tessin. Die Stelle des nunmehr wegrationalisierten Verpflegungswägelis übernimmt ein Vereinsmitglied zur Überraschung aller und verwöhnt uns mit Kaffee und selbstgebackenen Laugenbrötli. In Bellinzona angekommen bleibt unser zweites Gepäckstück im Hotel und mit leichtem Rucksack bringt uns das Postauto nach Sonogno zuhinterst im Verzascatal. Die warme Herbstsonne taucht die steinplattenbedeckten und mit Blumen geschmückten Häuser in ein prächtiges Farbenspiel. Soo schön, denkt man und hofft insgeheim, dass es eines Tages nicht noch mehr wird. Bis zum Kitsch wäre es dann nicht mehr weit. Aus unserem Schlaraffenland erinnert wenig an die schwarzen Brüder, die aus diesem Dorf aus purer Not nach Mailand als Kaminfegerbuben verkauft wurden, um das Überleben der verbleibenden Familie zu ermöglichen.
Die Wanderung entlang der türkis-grün schimmernden Verzasca mit ihren ausgewaschenen Stein- und Felsformationen ist ein Genuss. Ebenso das gemeinsame Picknick unterwegs. In Brione teilen wir uns auf. Die dynamischeren unter uns folgen dem Fluss weiter bis nach Lavertezzo, die andern finden Erholung im mentalen Bereich im nahen Grotto. Sichtlich zufrieden fahren beide Gruppen zurück nach Bellinzona zum Zimmerbezug im Hotel.
Apéro und Nachtessen in der nahegelegenen Osteria mit Osso Bucco, Brasato und Co. und Merlot vom Feinen erfreuen Gaumen und Sinne. Ein Schlummertrunk auf dem Castel Grande rundet den ersten Tag stilvoll ab.
Der Sonntag bringt uns nach Sementina von wo eine kleine Gruppe den zackigen Aufstieg zur Alpe Mornera in Angriff nimmt. Die Übrigen lassen sich mit einem Shuttle auf die halbe Höhe bringen. Zu Fuss geht es dann weiter dem Höhepunkt des Tages entgegen, der Ponte Tibetano, einer Hängebrücke, die das Tal über eine Länge von 270 m auf 130 m Höhe überquert. Nichts für drei Schwächlinge (der Schreibende inbegriffen), die das Abenteuer den Schwindelfreien überlassen. Schön dass unser Verein auch hier den individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen Raum lässt. Den Abstieg bewältigen wir zu Fuss oder mit der Luftseilbahn.
Nach einer letzten ausgiebigen Stärkung in bester Laune auf der Piazza Nosetto in Locarno geht's zurück zum Bahnhof. Bei der Rückfahrt spielt es dann keine Rolle mehr, dass wir die Kirche von Wassen nicht mehr drei Mal sehen können. Der NEAT-Tunnel kommt dem Schlafbedürfnis der Kameraden entgegen.
Bei der Ankunft in Buchs waren wir uns einig: Schön war es, der Dank geht an das OK und die Vorfreude auf die nächste MSB-Reise nimmt jeder mit nach Hause.
Werner Hofstetter