17./18. September ins Toggenburg
Am 17. September um 6:20 Uhr trafen sich im Schulhaus Petermoos 19 noch relativ verschlafene Männersportler. Nach Aufteilung auf zwei Busse der Firma Juchli machten wir uns auf den Weg Richtung Toggenburg.
Auf einem Bauernhof in der Nähe von Frauenfeld durften wir den ersten Halt einlegen und uns an einem Bauernfrühstück erfreuen.
Die drei Anläufe bis das Gehöft gefunden wurde und unser Physiotherapeut der eine Geschirrschublade mit grossem Geschepper auf den Boden beförderte weckte definitiv alle Teilnehmer richtig auf. Es war eine Möglichkeit für jeden, seine Meinung über GPS-Geräte im Allgemeinen und die Fahrer der Busse im Speziellen zum Besten zu geben.Nach dem gemütlichen Brunch setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten ohne weitere Verzögerungen das Berghotel Sellamatt oberhalb von Alt St. Johann.
Hier konnten wir unser Gepäck deponieren und uns bereit machen für die erste Wanderung. Der Pulk wurde aufgeteilt in die so genannte Sugusgruppe und die Gruppe Gipfelstürmer. Das gemeinsame Ziel war der Chäserrugg. Die Sugusgruppe wanderte von Sellamatt nach Iltios und bestieg dort die Bahn auf den Chäserrugg. Die Gipfelstürmer bestiegen den Chäserrugg zu Fuss; es waren 870 Höhenmeter zu überwinden. Die Route führte von Sellamatt dem Toggenburger Sagen-Weg entlang bis Hinterlüchern danach ging es stetig ansteigend das Gluristal hoch bis wir im Sattel zwischen Hinterrugg und Schibenstoll eine wohlverdiente Rast machten. Hier hatten wir einen herrlichen Ausblick ins Linth-Tal direkt auf Walenstadt hinunter.Plötzlich stürzte sich eine Gestalt vom Chäserrugg hinunter!
Nach dem ersten Schreck erkannten wir einen Base-Jumper der sich todesmutig über die Felswand hinaus gestürzt hatte. Mit rasender Geschwindigkeit bewegte sich der "Flieger" auf Walenstadt zu, wir dachten schon er badet im Walensee, als sich endlich der Fallschirm öffnete und der Wagemutige auf einer Wiese bei Walenstadt landete. Dank leichter Bewölkung war die schon an sich schweisstreibende Wanderung nicht noch beschwerlicher.Auf dem Chäserrugg trafen sich die beiden Gruppen wieder zum gemeinsamen Mittagessen. Die Sonne trat hinter den Wolken hervor und wir konnten ein herrliches Mittagessen mit fantastischer Aussicht auf den Säntis und die Glarner Alpen geniessen.
Eines unserer Mitglieder spendete eine grosszügige Fleischplatte und eine überraschend hervorgezauberten Meter-Wurst bereicherten den Speiseplan. So mussten fast alle ihre mitgebrachten Lunchpakete wieder ungegessen mit hinunter nehmen. Ausgeruht und bei bester Stimmung stiegen beide Gruppen zusammen den Weg vom Chäserrugg ins Stöfeli hinunter. Nach einer kurzen Erfrischung wurde die Strecke zurück nach Sellamatt in Angriff genommen. Die verschiedenen mobilen Geräte der Teilnehmer hatten bereits die nahende Front der vom Wetterdienst vorausgesagten Kaltfront angekündigt und so sah man über die Churfirsten hinweg sich immer bedrohlicher auftürmende Wolkenberge nach Süden vordringen. Das Timing (oder vielleicht besser das Glück) war perfekt, setzten doch auf den letzten 200 m vor dem Berghotel die ersten Tropfen ein und als alle Teilnehmer das Hotel erreicht hatten begann es wie aus Kübeln zu giessen.
Dies war uns vorerst eigentlich ziemlich egal da wir uns nun dem gemütlichen Teil des Abends widmen konnten. Nach der Erfrischung unter der Dusche und einem feinen Apéro wurde uns ein Nachtessen serviert. Über die Qualität des Essens dürfte es verschiedene Meinungen gegeben haben. Die Wirtin des Restaurants thronte inmitten der zahlreichen Gäste und überwachte alles mit Argusaugen, was für eine ziemliche Erheiterung sorgte. Mangels weiterer Angebote verbrachten wir den Abend an den Esstischen mit Jass-Spielen und in der winzig kleinen Bar.
Beim Aufwachen am Sonntagmorgen begrüsste uns kaltes nasses und ungemütliches Wetter. Die Pläne für die zweite Tageswanderung mussten leider begraben werden. Man entschied sich in den Säntispark in der Nähe von St. Gallen zu dislozieren wo wir eine Bowlingbahn reserviert hatten. Leider wurde der Tag vom Pech verfolgt da einer unserer Busse in Alt St. Johann angekommen plötzlich nicht mehr auf die Gangschaltung reagierte und den Dienst aufgab. Etliche Zeit später und nach verschiedenen Wiederbelebungsversuchen bequemte sich das Fahrzeug dazu wieder zu fahren und wir setzten die Reise nach St. Gallen fort aber schon bei Lütisburg stotterte der Motor erneut und dieses Mal war endgültig Schluss mit Weiterkommen.
Dies bedeutete das vorzeitige Ende unseres Ausflugs, wir mussten mit den verbliebenen Fahrzeug die Teilnehmer nach Wil auf den Bahnhof transportieren wo der eine Teil die Bahn bestieg, die restlichen Teilnehmer fuhren per Bus zurück nach Buchs.
Trotz diesen pechbeladenen äusseren Umständen war das ganze Wochenende wieder einmal ein lustiges und kurzweiliges Erlebnis.Wir danken den Organisatoren für die grosse Mühe.
Berni Graf